Nun geht es auf nach Dänemarkt. Nachdem ich ein paar Jahre ausgesetzt hatte, war ich nun doch neugierig wie sich die Veranstaltung in Horsens, die immer am letzten Wochenende (Fr. auf Sa.) stattfindet, verändert hat. Doch vor der Unterhaltung und der Entspannung in der auch in diesem Jahr auf Mittelalter gestylten Stadt liegen ersteinmal 3-4 Stunden Fahrt aber wir nutzen die Gelegenheit, um einen Freund in Schleswig aufzugabeln.
Wer Horsens noch nicht besucht hat, wird sich sicherlich über die aufwendige Veränderungen der Innenstadt wundern. Denn Horsens putzt seine Straßen nicht mit Girlanden und Laternen heraus, sondern versucht die Stadt mit dem Ausstreuen von Holzschnitzeln und dem Verkleiden moderner Straßengegenstände (z.B. Telefonzellen, Stromkästen und Laternen) in ein mittelalterliches Flair zu tauchen, was auch dieses Jahr wieder gelungen ist. Überall finden sich kleine Stände auf den Straßen der Stadt, die größtenteils von Vereinen und Einwohnern der Stadt selbst betrieben werden.
Aber auch auswärtige Händler mit vielfältigen Waren wie z.B. dem Stand der Thorsschmiede finden sich. Doch diese sind wohl schon seid letztem Jahr, etwa 5 Minuten von dem Stadtzentrum entfernt auf einer großen Wiese untergebracht, wo sich nun auch die stattliche Arena befindet. Da auf den Jahren davor diese Wiese als Parkplatz diente, mußten wir auf den Parkplatze eines Supermarktes ausweichen, der aber in unmittelbarer Nähe zum Geschehen liegt. Schon auf den ersten Metern trafen wir dann auch Bekannte, die teils selbst als Besucher die Stadt erkundeten aber auch selbst an der Veranstaltung mitwirkten (lauf Marko, lauf … sonst kriegt Dich der böse Hund doch noch!) . So z.B. auch Marko, einst tapferer Nordlande Waibel, der inzwischen zusammen mit der Horus-Falknerei die verschiedenen Mittelalter-Veranstaltungen bereichert.
Das Flair in Horsens ist eigentlich unvergleichlich. Zum einen das stark veränderte Straßenbild, zum anderen die Einwohner, die größtenteils verkleidet oder wie viele Kinder sogar nur in Säcke gehüllt die Straßen bevölkern. An verschiedenen in der Stadt Punkten spielen Musiker auf und es gibt eigentlich überall etwas Neues zu entdecken. So z.B. auch die Eisdiele in die ich plötzlich gedrängt wurde: „Ich brauche meine Portion Lakritz-Eis!“ hörte ich noch, im nächsten Moment hielt auch ich eine Eistüte in Händen von denen sich eine kleine Familie hätte ernähren können. Nun ja das Eis war vielleicht nicht wirklich mittelalterlich aber es schmeckte und entlohnte auf jeden Fall schon für den weiten Weg (leider hab ich von dem Eis kein Bild, das hole ich sicher in den nächsten Jahren mal nach).
Keine 10 Schritt von der Eisdiele entfernt war einer der Punkte an dem sich verschiedene Künstler sich ständig abwechselten, um die Besuchern mit stimmungsvoller Musik zu unterhalten. Und kaum hatten wir unser Eis verschlungen genossen betraten Virelai, die dänische Gruppe, der wir bereits auf Burg Stargard lauschen durften die Bühne. Wir waren überrascht wie anders sich die Gruppe in heimischen Gefilden darstellte. Auf der Burg waren die 4 noch relativ zurückhaltend gewesen doch hier in Dänemark hatten sie bereits Fans, die jedes Lied mitsangen und tanzten. Da mußte ich dann aber mit meinen nur noch rudimentär vorhandenen Dänischkenntnissen passen.
Es gibt auf jeden Fall immer eine Menge zu sehen, zu hören und auch zu schmecken – aber so recht für ein Gericht konnten wir uns nicht entscheiden, obgleich an vielen Ecken Essbares angeboten wird. Vom Spanferkel über selbstgemachte Pfannkuchen und noch Vieles mehr. So verbrachten wir den Rest des Tages damit die verschiedenen Einflüsse auf uns wirken zu lassen. Am Ende des Tages hatten wir dann noch Gelegenheit dem Auftritt des Duivelspacks zu lauschen, die sich tapfer durch die Sprachbarrieren kämpften und viel Spass verbreiteten.
Fazit:
Wir hatten wieder viel Spass in Horsens, der in den letzten Jahren leider etwas nachgelassen hatte. Aber das Zusammenfassen der Händler auf einer etwas getrennten Wiese und der etwas geringere Besucherstrom haben dem Festival gut getan. Außerdem habe endlich den von mir lange gesuchten ambientetauglichen Strohhut gefunden.
Links:
http://www.middelalderfestival.dk/
http://www.horsens.dk/